Spiel 6: Streit um Westberg

This is [[MediaWiki:Tagline]]. Set to <code>display:none</code> by chameleon skin.
Wechseln zu:Navigation, Suche
Documentation[create]

</noinclude> Der Tag naht, da ein neuer Herrscher zum Barone Westbergs erhoben werden soll,

so laden wir denn Euch, bärbeissige Kämpen und schöngeistige Magiekundige gleichermassen, ein, an diesem hohen Festtag nach Burg Westberg zu kommen. Gefeiert soll werden, gelacht und gefochten. Und nicht zuletzt sollen auch die Fürstentümer der Baronie an die Würdigsten unter Euch verteilt werden, auf dass ich die Bürde der Regierung nicht alleine tragen muss.

Ich erwarte Euer kommen in Scharen,

Graf Ian von der langen Hand

Dramatis Personae[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas
Aldaron, Heiler & Kräuterkundiger
Axel
Gaetan Tarmac, Abbé de Malevil, Zaubermeister
Barbara
Die Glücksspielerin
Bernd
Sir Bren MacCahal, Lady Desideria finsterer Gehilfe
Bianca
Killean MacArdocs Frau, die Dorfvorsteherin
Claudia
Die Gauklerin Naendra (Das Medium)
Hanno
Der Werbär
Mario
Kain vom Rabenstein, Ordenskrieger & Waffenmeister
Martin H.
Des Hohepriesters Schreiber (der Schweinepriester)
Martin S.
Killean MacArdoc, Händler & Alchemist
Sebastian
Der Werwolf
Steffi
Die Gauklerin
Steve
Das alte Dorväterchen, Iren MacEldar
Thiemo
"Seine Eminenz", der Hohepriester
Tillmann
Lonred Wildfang, der Glücksritter (Die Werratte)
Graf Ian von der langen Hand
Yvonne
Lady Desideria, Fürstin der Alten Mark

Die Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für meinen Sohn

Traurig meine Weise, höret was geschah, verbannt aus meiner Heimat ward ich im sechsten Jahr...

Ihr wollt meine Geschichte hören? Wenn Ihr ahntet, welch traurige Erzählung Euch erwartet, würdet Ihr vielleicht nicht so unbekümmert danach verlangen. Dies ist meine Geschichte, aber mehr noch ist es die Geschichte meiner Heimat, die Geschichte der Baronie Westberg.

Um meine Geschichte verstehen zu können, müßt Ihr wissen, daß Westberg einer der wenigen Orte im Königreich des Sommers ist, in dem die Alten Kräfte noch stark sind. Seit jeher ist Westberg mit seinen tiefen Wäldern und seinen schroffen Anhöhen ein spärlich besiedeltes Gebiet in dem die Zeit anders, langsamer zu vergehen scheint als andernorts. Seit jeher ist der Zauber Westbergs stark, seine Magie ursprünglich und unverfälscht. Die Fürstentümer Westbergs verkörpern die Magie der Alten Kräfte, den Kreislauf des Lebens. Denn anders als die Priester des Schwans glauben wir Anhänger der Alten Macht gleichermaßen an das Licht wie an die Dunkelheit. Das Dunkel der Nacht und des Winters ist uns gleichermaßen heilig wie die Sonne des Tages und des Sommers. Der Tod ist ein verehrungswürdiger Bestandteil des Lebenskreises, denn nur aus dem Vergehen und der Vernichtung kann wiederum neues Leben entstehen. Was wären die zarten Knospen des Frühlings ohne die Unfruchtbarkeit und die tödliche Kälte des Winters? Doch ich schweife ab...

All dies ist Westberg, Hort und Heimat der Alten Kräfte, letztes Refugium in einer Zeit, da unser Glaube und unsere Macht zunehmend zu schwinden beginnen. Und seit jeher leben die Werwesen in den tiefen Wäldern Westbergs!

Ja, Ihr habt richtig gehört. Nicht allein als Kinderschreck und Teil alter Fabeln existieren sie, es gibt sie wirklich – die Wolfsmenschen und Bärenmenschen – und in Westberg ist ihre Heimat. Seit Anbeginn der Zeit gibt es einen Bund zwischen ihnen und den Menschen Westbergs und es herrscht Frieden. Der Baron Westbergs dient als Mittler zwischen beiden Gruppen und wird durch ein altes Ritual ermittelt, in dem die Kräfte des Landes den rechtmäßigen Baron erwählen. Doch begab es sich, daß der letzte Baron Westbergs, obgleich nach dem alten Ritus erkoren, zum Glauben des Heiligen Schwans übertrat, seiner Gemahlin zuliebe. Und er übergab den Priestern die heilige Reliquie Westbergs, ein Artefakt der Alten Kräfte. Als er starb benannte er aus Boshaftigkeit seinen alten Erzfeind, den Räuber Ian, nunmehr zum Grafen erhoben, zu seinem Nachfolger. Wußte er doch, daß die Werwesen Ian niemals akzeptieren würden. Und in der Tat suchten der Große Wolf und der Große Bär Ian in der Nacht vor seiner Ernennung in seinem Schlafgemach auf und drohten ihm mit dem Tode, so daß Ian am nächsten Tage noch rasch seine besten Freunde und ärgsten Widersacher zu Fürsten ernannte und dann eilends abdankte. Die Fürsten wies er jedoch an, in einem Turniere zu seinen Ehren den neuen Baron zu ermitteln. Und dies waren die Fürstentümer und ihre neuen Herrscher und Herrscherinnen: zum Fürsten von Steinheim wurde Fey Silbertann ernannt, neue Herrin des Häfenbundes wurde Lea von der Räuberburg, Grünfeld, der Hort der alten Naturmagie, fiel an Miruin il Moranon vom Geschlecht der Elfen, die Freistadt Angor mit ihrer Zauberschule und der Bibliothek wurde dem Druiden Overon zugesprochen. Die Alte Mark erhielt die Lady Desideria, das reiche Fürstentum Crossing ging an Baran die Birke, die barbarischen Wildlande, natürlich, an Vlad Valdern und zur Herrin über das stolze Falkenfels wurde Isha ernannt. Die strategisch wichtigen Grenzmarschen erhielt Fürst Henk zum Lehen und Sonia aus dem Nebelwald das friedliche Rebflußtal. Das düstere Weltend schließlich ging an Santhos Hasenfuß, dem Graf Ian wohl noch immer nicht den Diebstahl seiner Socke vor vielen Jahren verziehen hatte und den er daher wohl wirklich am liebsten ans Ende der Welt geschickt hätte.

Das Turnier war ein Spektakel und ein wahrer Augenschmaus. Schwertkämpfe, Kräftemessen der Magiere, Wettkämpfe des Geistes und natürlich ein von Blut und Schweiß strotzender Wettstreit im Trollball-Spiel füllten den Tag. Unvergessen bleibt mir das Bild, wie Fürst Henk von den Grenzmarschen den Fürsten Baran von Crossing mit dem Schwert in der Hand vor sich herjagt! Und Henk gewann den Wettstreit schließlich auch. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten viele bereits mit den Alten Kräften Berührung gehabt und trachteten nun danach, den Baron nach dem alten Ritual zu bestimmen, wie es rechtens war, statt dem Turniersieger zu huldigen.

Doch bedurfte es zur Durchführung des Rituals zweier Dinge: einerseits der Reliquie, nunmehr unrechtmäßig im Besitz der Priesterschaft, und andererseits des Mediums, eines mit besonderen seherischen Kräften ausgestatteten Menschen, der allein den wahren Baron erkennen kann.

Jede Nacht muß die Reliquie unter freiem Himmel im Licht des Mondes liegen, um ihre Kräfte zu regenerieren. Glaubt mir, es waren schier zahllos viele Gestalten, die in dieser Nacht um die Lichtung schlichen, auf der im Fackelschein die Getreuen der Priesterschaft Wache um das Heiligtum hielten. Ich selbst war dort und mit mir die treuen Grünfelder. Schon immer waren die Angehörigen des Elfengeschlechts tief verwurzelt mit den Alten Kräften. Die Werwesen hatten mittlerweile ihre Zahl vergrößert und wohl ein halbes Dutzend Werwölfe und Werbären tummelte sich am nahen Waldrand unter der Führung der beiden Großen Werwesen. Letztlich jedoch war es Menschenhand, die die Reliquie stahl: Fey Silbertann mit Hilfe des Santhos Hasenfuß raubte den Kristall.

Wie schwach war ihr Vertrauen, daß sie sich den Werwesen nicht anvertrauten, sondern die Reliquie vor ihnen verbargen. Obschon sie für die Alten Kräfte einstehen wollten, wandten sie sich doch von denen ab, die die Alten Kräfte viel reiner in sich tragen, als jemals ein Mensch es vermag! Ich begreife bis heute nicht, wie sie dem gerechten Zorn von Wolf und Bär entgehen konnten, trotz allem Lug und Trug den sie ihnen auftischten... aber der Wolf und der Bär waren schon immer kurzsichtig und leicht zu blenden.

Schließlich wurde auch das Medium gefunden und das Ritual durchgeführt. Diese Tugenden mußte der rechtmäßige Baron besitzen – Redekunst, Musikalität und ... Kochkunst! Und so wurde Cornelius Tugelbend, dem Willen der Alten Kräfte folgend, als rechtmäßiger Baron Westbergs anerkannt!

Doch trotz der Freude, meine geliebte Heimat gerettet und ihre einzigartigen Kräfte bewahrt zu wissen, war dies eine Stunde der Trauer für mich. Lange Zeit zuvor schon hatte ich mich mit meinen Brüdern zerstritten und war von ihnen fortgegangen. Unter den Menschen Westbergs hatte ich, obschon im Exil, eine neue Heimat gefunden. Doch eben diejenigen, die letztlich das Ritual bewirkten und meiner Heimat die Rettung brachten, hatten vorher in Blindheit und zorniger Angst mir die Maske vom Gesicht gerissen und meinen letzten Platz in Westberg, den unter den Menschen, mit Feuer und Schwert vernichtet. Ja, ich spreche von Euch, Santhos Hasenfuß, von Euch Fey Silbertann und Baran die Birke, von all Euch sauberen und ehrenwerten Recken. Helden mögt ihr sein, aber Herzen habt ihr keine! Ich habe niemandem ein Leid zugefügt, mein Streben war die Rettung meiner Heimat. Gerettet habt ihr dieses Land, aber Eure blinde Angst vor meiner Andersartigkeit, Euer sinnloser Haß, haben mir zugleich die Heimat genommen.

Heute lebe ich fernab von Westberg. Noch immer lausche ich gebannt jeder Nachricht aus dem fernen Land, in dem nun kein Platz mehr für mich ist. Noch immer schlägt mein Herz schneller bei jeder Kunde die mich in fernen Landen erreicht. Noch immer wache ich mit dem Duft der Tannen in der Nase auf. Verirrt Euch niemals in meine Nähe, ihr edlen Lichtgestalten, ihr Retter Westbergs! Die Schuld die zwischen uns steht kann nur mit Eurem Blut abgewaschen werden.

Ich bin Lonred Wildfang. Vor vielen Jahren hatte ich zwei Brüder. Ich legte sie oft bei unseren Spielen im Wald herein. Sie waren schon immer kurzsichtig und leicht zu blenden...

[Jedes Jahr eine Handvoll mehr: Unser erstes Spiel in Westberg (benannt nach dem Spielort, der "Westberg-Baude" bei Hofgeismar) bescherte uns 60 Spieler/innen und wir bescherten ihnen erstmals Kampfstäbe, die seitdem regelmäßig eingesetzten Werkreaturen sowie einen noblen Versuch die Spieler in den Storyablauf einzubinden, indem wir ihnen interne Konflikte vorgaben, die dem Spiel Würze verleihen sollten. Leider wurden diese Konflikte nicht ausgespielt weil alle offenbar auf den großen Endkampf warteten, der dann gar nicht kam. So war's insgesamt zwar wunderschön, aber etwas zu wenig Kampf und Gefahr.]