Spiel 9: Das Konzil von Imrith

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</noinclude> Eines Tages wird auch er sterben,

der älteste und mächtigste unserer Zunft,

der Erzmagier von Imrith.

Dann aber mein König hütet Euch,

sein Tod wird die inneren Kräfte Imriths

aus dem Gleichgewicht bringen.

Großes Unheil wird von Imrith ausgehen,

wenn Ihr mein König tatenlos zuseht.

Die einzige Rettung besteht dann in einer

großen und versöhnlichen Geste,

beruft ein Konzil ein mein König,

auf dem Boden von Imrith.

Ein Konzil zwischen den Priestern des Schwans

und den Kräften der alten Macht,

denn nur diese vereint,

können die schmerzhafte Wunde heilen,

die der Tod des Alten und Mächtigen seinem

Land zufügen wird.

Nur das sie es können sagt mir meine Vision,

der Weg liegt auch mir im Dunkeln,

ach mein König, könnte ich doch nur klarer sehen,

wie viel Unheil bliebe uns allen dann erspart.

Dramatis Personae[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara
Cor, die Anführerin der Turmkrieger von Imrith
Bianca
Jenjiyana, die Feenhändlerin
Claudia
Cerridwen ni Modron, Anführerin der Schwesternschaft des Schwertes
Hanno
Balthasar Gurion ai Theben, Turmherr von Mirrengard
Heiko
Bruder Dinivan, Anführer der Bettelmönche von Laarmoor
Helge
Barnabas Lizu, der Silberne Geist
Lorenz
Timotheus Belazar "Meister Timbel", der Weiße Geist
Rouven
Beltur Ken Sokis, Berater der Königin
Sebastian
Arak Lizu, der Rote Geist
Etienne Lizu, Erzmagier von Imrith, Schwarzmagier
Thiemo
Cantalas Dochadrian, Turmherr von Laurengard
Tillmann
Sir Rondrian vom Schwan, Anführer der Paladine
Tobias
Miruin, Elfenlord von Gheliand, Delegationsführer der Alten Macht
Yvonne
Königin Miranda Khan, Herrscherin über das Königreich des Sommers
Naduah, der Grüne Geist

Die Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies waren die uralten Worte der Hexe Shota von Laarmoor und nach einem unnatürlich langen Leben war der Tag nun gekommen – Etienne Lizu, Erzmagier von Imrith, war tot. Königin Miranda Khan war angesichts der Prophezeiung der Hexe so sehr in Unruhe, dass sie die beiden großen Religionsgemeinschaften, die Staatsreligion des Schwans und die Naturreligion der Alten Macht aufforderte, sich zu einem Konzil im Magierreich Imrith einzufinden um ihre Konflikte beizulegen und dadurch die von der Hexe prophezeite Gefahr abzuwenden. Bis dato waren die Anhänger der Alten Macht zusehends geschwächt worden, durch königliches Recht und Kirchengesetz gleichermaßen in der Ausübung ihres Glaubens behindert. Nur in wenigen entlegenen Gebieten im hohen Norden war die Alte Macht noch stark.

So wurde ich, Sir Rondrian vom Schwan, Paladin vom Orden der Drei Greifen und Schwertmeister des Siebten Kreises nach Imrith entsandt um an der Spitze einer Gruppe von Paladinen des Drachentöterordens die Interessen des Schwans bei dem Konzil zu vertreten. Die Verhandlungen sollten vornehmlich mit Lord Miruin, Elfenfürst von Gheliand und Delegationsführer der Alten Macht geführt werden, doch war außer ihm auch die Schwesternschaft des Schwertes, eine kampfstarke aber gänzlich undisziplinierte Gruppe von Kriegerinnen unter der Führung von Cerridwen ni Modron, ebenfalls Schwertmeisterin des Siebten Kreises, angereist. Der Konflikt zwischen Paladinen und Schwertschwestern war vorprogrammiert. Ach ja, und wohl aus eigenem Entschluss hatten sich auch Bruder Dinivan und seine Bettelmönche von Laarmoor eingefunden, die offenbar darauf spekulierten beim Konzil gewinnbringende Wege für ihren von einem zweifelhaften Armutsgelübde geprägten Orden zu eröffnen.

Neben den Konzilsverhandlungen galt es zudem für die Gastgeber, die Magier von Imrith, aus ihren Reihen einen neuen Erzmagier oder eine Erzmagierin zu wählen. So stritten nicht nur beim Konzil die Vertreter von Schwan und Alter Macht, sondern auch die Magier von Laurengard, dem Turm der Roten Magie mit denen von Mirrengard, dem Turm der Silbernen Magie. Die Turmherren Cantalas Dochadrian und Balthasar Gurion ai Theben waren beide begierig darauf, einen Anhänger ihrer Magie in den Turm des Erzmagiers einziehen zu sehen. Angesichts dieses inneren Zwiespalts waren wohl beide Turmherren froh die Leitung des Konzils in die Hände von Beltur ken Sokis, des Beraters der Königin und der als Gäste angereisten Magiergilde von Maleville legen zu können.

Diese bemühten sich nun wahrhaft inbrünstig die verschiedenen Fraktionen an einen Tisch zu holen und einen tragfähigen Konsens zu finden, der das Verhältnis von Schwan und Alter Macht dauerhaft regeln sollte. Ich muß jedoch gestehen, daß ich als Verhandlungsführer des Schwans zu dieser Zeit wenig Interesse an einer solchen Einigung hatte und die gutgemeinten Vorschläge bei mir daher auf taube Ohren stießen.

Während im Zelt der Magiergilde Malvilles somit letztlich fruchtlose Gespräche geführt wurden machten andere, die ihre Schritte in die geheimnisumwitterten Wälder Imriths gelenkt hatten zum Teil recht unangenehme Bekanntschaft mit umherstreifenden Geistern. Während der vor dem Turm des Erzmagiers hausende Weiße Geist der sich selbst – Meister Timbel – nannte noch recht harmlos schien, mit seinen Prüfungen der Geistesschärfe und der Bitte, ihn von seinem Geisterdasein zu erlösen, gab es doch auch andere, gefährlichere Geisterwesen. Viele spürten die Klinge des kriegerischen Roten Geistes, Arak Lizu und der Blick in die Augen von Barnabas Lizu, dem Silbernen Geist, ließ so manche Heldengruppe zu steinernen Statuen erstarren. Der Grüne Geist, Naduah, schließlich tötete aus dem Hinterhalt und meuchelte so manchen unachtsamen Wanderer. Endgültig bezwingen konnte diese Geister nur derjenige, der sie auf dem Gebiet schlug in dem sie selbst ihre größte Stärke hatten. In den Händen ihres Bezwingers lag es dann, den Geist vom Angesicht der Welt zu verbannen oder aber ihm seine Sünden zu erlassen und ihm seine menschliche Gestalt zurückzugeben. So wurden nach und nach die Geister bezwungen. Barnabas Lizu war der erste, dem sein eigener versteinernder Blick zum Verhängnis wurde als er in einen Zauberspiegel blickte und seine Kräfte sich gegen ihn selbst richteten. Unklar ist mir bis heute warum seine Bezwinger gerade diesen schurkischen Geist nicht verbannten sondern erlösten und die Welt mit seiner menschlichen Form peinigten. In den Abendstunden wurde Meister Timbel auf dem Schlachtfeld geschlagen, das seine größte Leidenschaft war – dem Schachbrett. Menschen waren bei diesem epischen Spiel die Figuren. Doch Timbel wurde nicht wie Barnabas erlöst, sondern für immer gebannt. In der Nacht wurde Arak Lizu von einem ruhmreichen Krieger in fairem Zweikampf bezwungen und wie Timbel wurde auch er auf immer gebannt. Zuletzt ereilte Naduah ihr Schicksal. Sie wurde von einem ihrer eigenen Schüler hinterrücks ermordet und somit da geschlagen, wo sie selbst am stärksten war – in der Kunst des Meuchelns. Auch sie wurde von ihrem Bezwinger gebannt.

Wer sich nun fragt woher diese vier Geister stammten, mag die Antwort in der folgenden Geschichte finden, die der erlöste Barnabas Lizu erzählte...

Vor 250 Jahren gab es drei Brüder in Imrith: Arak, Barnabas und Etienne Lizu. Diese drei Brüder waren aus reichem Hause, ehrgeizig und machtbesessen sowie zu allem Unglück auch noch mit nicht unbedeutenden Begabungen gesegnet: Arak »der Älteste« war ein mächtiger, geschickter und tödlicher Kämpfer, der schon in jungen Jahren zum persönlichen Turmkrieger des obersten Magiers von Laurengard Roderick Feuerauge aufstieg. Barnabas »der Zweitälteste« war ein nicht unbegabter Hermetiker, er wurde zum obersten Magier von Mirrengard gewählt, was er allerdings im wesentlichen einem anderen Talent verdankte: Barnabas war von so auserlesener Schönheit, dass allen in seinem Umfeld der Atem stockte, wenn er sich ohne die Kapuze seiner Robe zeigte. Was seine beiden älteren Brüdern an Schönheit und Kriegerkunst besaßen, machte Etienne mit Ehrgeiz und Skrupellosigkeit wett. Ohne das Wissen seiner älteren von ihm oft beneideten Brüder verkaufte Etienne seine Seele an den dunklen Pfad der Magie. Offiziell ein Anhänger des roten Magiepfades überredete er seine Brüder zu einem der größten Verbrechen in der Geschichte Imriths: Nach dem Tod des Erzmagiers Torkliff eröffnete Etienne den Brüdern seinen Wunsch, selbst Erzmagier von Imrith werden zu wollen. Die für die erste Hürde, die Nominierung in einem Magierduell, notwendigen Fähigkeiten besaß Etienne. Aber auch bei der endgültigen Wahl des Erzmagiers durch das Runenritual um Mitternacht, wollte Etienne nichts dem Zufall überlassen: Er erlöste Arak mit einem dunklen Zauber aus dem Band der Blutsbrüderschaft, das ihn mit Roderick Feuerauge verband. Arak tötete Roderick und begang so die größte Sünde die ein Turmkrieger je begehen kann, einen ihm und seinem Schwert anvertrauten Magier von Imrith zu töten. Durch die Reste der alten Bande erlangte Arak einen Teil von Feuerauges magischer Kraft. Feuerauge, der ärgste Konkurrent Etiennes bei der Wahl zum Erzmagier war somit beseitigt. Vor Mitternacht legte Barnabas einen Schutzkreis um den Ort des Runenrituals und verteidigte den Kreis mit einem Regen aus Gegenzaubern, zwei der älteren und mächtigeren Magier, die ihm mit ihren Gegenzaubern gefährlich hätten werden können, hatte er vorher vergiftet. Zur Ausführung des Runenrituals um Mitternacht waren somit nur Etienne und Barnabas anwesend, da beide für Etienne stimmten, wurde dieser neuer Erzmagier von Imrith.

Im hohen Alter von 50 Jahren stieß Etienne Lizu, nunmehr seit fast 20 Jahren Erzmagier von Imrith, bei seinen Studien der Schwarzen Magie auf eine Möglichkeit sein Leben mit einem dunklen Zauberspruch einmalig zu verlängern. Den zur Durchführung des Zauberspruchs notwendigen Anhänger des Schwans fand er schnell: Timotheus Belazar, Oberster Inquisitor des Schwans – vergleichbar mit dem Rang eines Hohenpriesters – im westlichen Teil des damals noch nicht vereinigten Königreichs des Sommers. Seine Aufgabe bestand darin, die Anhänger der Alten Macht im Namen des Schwans zu verfolgen, zu foltern, zu vertreiben und auszumerzen. Er tat dies mit Leidenschaft und aus eigener Überzeugung heraus. Mit dem Erzmagier von Imrith Etienne Lizu verband ihn eine längere Bekanntschaft, die sich aus der gemeinsamen Freude am Schachspiel entwickelt hatte. Als Etienne ihm von einer Möglichkeit berichtete, Leben mit Hilfe eines Zauberspruchs zu verlängern, war Belazar sofort Feuer und Flamme. Lizu erzählte ihm, dass hierzu je ein Vertreter der weißen, grünen, roten, silbernen und schwarzen Seite der Magie nötig sei. Da Lizu Anhänger der schwarzen Magie war, sein Bruder Barnabas der Oberste Magier von Mirrengard ein Anhänger der silbernen Magie, sein Bruder Arak der oberste Turmkrieger ein Anhänger der roten Magie und Belazar ein Adept der göttlichen weißen Magie fehlte für den dunklen Ritualzauber, der – angeblich – das Leben aller um je 50 Jahre verlängern sollte, nur noch ein Vertreter der grünen Naturmagie. Da Belazar gerade eine magiebegabte Meuchlerin der Alten Macht in seinem Kerker festgesetzt hatte, war auch dieses Problem schnell gelöst – die Meuchlerin konnte man ja nach dem Ritual hängen, statt sie noch mit 50 Jahren Leben zu belohnen. Doch Lizu hinterging sowohl seine Brüder als auch Belazar. Er verlängerte mit dem Zauber sein eigenes Leben um 250 Jahre und versklavte die anderen vier Teilnehmer des Rituals in Geisterform: Arak Lizu wurde zum kriegerischen Hausgeist von Laurengard, Barnabas zum medusenhaften Hausgeist von Mirrengard, Timotheus Belazar wurde zu Meister Timbel dem persönlichen Hausgeist und untoten Adjutanten des Erzmagiers selbst und die Meuchlerin zum umherwandernden, Aufträge aller Art erfüllenden Botengeist aller Türme.

So war die Herkunft der vier Geister erklärt und alle waren – mit Ausnahme von Barnabas – gebannt worden. Doch Barnabas ließ eine düstere Warnung verlauten – Etienne Lizu sei nicht gänzlich zu den Schatten hinabgefahren, sei nicht wahrhaft tot, sondern warte auf den Augenblick seiner Rückkehr. Und auch die anderen drei Geister stießen noch im Augenblicke ihrer Verbannung ganz ähnliche Warnungen aus. Und wenn sein grausamer Bruder Etienne zurückkehre, so Barnabas, dann werde er magische Kräfte zu sich rufen mit den Worten:

»Ich beschwöre die Mächte der Silbernen, der Hermetischen Magie, auf daß ihr Wissen und ihre Weisheit in mich strömen und mir dienlich seien.«

Und ebenso versicherte Meister Timbels bereits in Auflösung inbegriffene Form, Etienne würde die Magie herbeirufen mit diesen Worten:

»Ich beschwöre die Mächte der Weißen, der Göttlichen Magie, auf daß ihre Reinheit und Ihre Stärke mich begleiten und mir beistehen.«

Arak Lizus letzten Worten an seine Bezwinger nach würde Etienne diese Worte rufen:

»Ich beschwöre die Mächte der Roten, der Feuermagie, auf daß ihre Hitze und ihre Macht in mir lodern und mich erfüllen.«

Und Naduah schließlich kannte wiederum eine andere von Etiennes Beschwörungen:

»Ich beschwöre die Mächte der Grünen, der Naturmagie, auf daß ihre unberührten Wurzeln ein Band seien zwischen mir und dem Land.«


Und ein jeder Geist teilte zugleich mit, wie man Etienne Lizu diese magischen Energien verwehren könnte. So forschten die Magier von Mirrengard des Nachts in nebelhaften Scheinwelten nach einem machtvollen Bannzauber, um Etienne die Silberne Magie verwehren zu können. Die Feuermagier von Laurengard schmiedeten ein mächtiges Flammenschwert, während die Paladine auszogen um den Schwan um seinen Beistand anzuflehen. Tatsächlich erschien der Schwan einem der Paladine in einer Vision und gab ihm nicht nur die Kraft, dem Bösen die Weiße Magie zu verwehren, sondern teilte ihm auch den göttlichen Willen einer Einigung mit der Alten Macht mit. Und so wurde auch ich als Delegationsführer des Schwans überzeugt meine Verhinderungstaktik in den Konzilgesprächen aufzugeben und nun stattdessen wirklich nach einer Einigung zu streben. So kamen die Konzilgespräche zum Abschluss und eine denkwürdige Einigung von Schwan und Alter Macht wurde erzielt, die es beiden Religionen erlaubt in Würde und ohne Zwist nebeneinander zu bestehen. Schwierigster verbleibender Punkt in den Konzilgesprächen war die »Wilde Jagd«. Eine solche Wilde Jagd war nach den letzten Worten des Grünen Geists nötig, um Etienne Lizu die Mächte der Grünen Magie zu verwehren. Dazu müssten sich alle Streiter des Landes Imrith gemeinsam erheben und mit Geheul und Gebrüll in die Schlacht gegen Etienne ziehen. Da dies für alle Kämpfer in Imrith, egal ob von nah oder fern gelte, sollten nun auch die Paladine des Schwans an diesem entwürdigenden Schauspiel teilnehmen. Um die Ehre des Paladinordens zu wahren wurde als ausgleichendes Zeichen der Gegenseite vereinbart, dass die Schwesternschaft des Schwertes als Beweis ihrer Ehrerbietung die Wappengewänder des Paladinordens in die Schlacht tragen würde.

Die Stunde der Entscheidung kam, als die in der Nacht gewählte neue Erzmagierin Tyra von Imrith ihren Amtssitz im Erzmagierturm betrat um ihre Amtsinsignia anzulegen. Denn wie wir erst später erfuhren hatte Etienne Lizu, als sein Körper dem Tode verfiel seinen Geist freigesetzt und war in die Amtskette des Erzmagiers eingefahren. Dort hatte er verharrt, bis ein neuer Erzmagier die Kette ergriff, um alsdann Besitz von dessen Körper zu übernehmen. Ob er damit gerechnet hatte, die nächsten Jahrzehnte im Körper einer Frau zu verbringen...? Als Erzmagierin Tyra mit der Kette um den Hals vor den Turm trat um ihre Antrittsrede zu halten, da ahnte noch niemand etwas. Selbst als sie in ihrer Rede davon sprach, die Weisheit und die Zustimmung aller vier Magierichtungen auf sich vereinigen zu wollen herrschte noch Zustimmung und Beifall. Erst als Sie daraufhin die Worte »Ich beschwöre die Mächte der Silbernen, der Hermetischen Magie, auf daß ihr Wissen und ihre Weisheit in mich strömen und mir dienlich seien« sprach, wurde Auris, der alte weise Magier von Mirrengard hellhörig. Und mit der Gewalt des Bannzaubers erklang seine sonst so gebrechliche Stimme: "Ich verwehre Euch die Silberne Magie!"

Oh, guter und wachsamer Auris! Und lasst uns nicht vergessen daran zu erinnern, dass einige Verblendete, die die drohende Gefahr so gar nicht erfasst hatten darauf Beschimpfungen gegen Auris ausstießen. Doch schon fuhr Erzmagierin Tyra fort: "Ich beschwöre die Mächte der Weißen, der Göttlichen Magie, auf daß ihre Reinheit und Ihre Stärke mich begleiten und mir beistehen."

Und Bruder Erraton von den Paladinen, dem der Schwan erschienen war, trat vor und schleuderte ihr entgegen: »Ich verwehre Euch die Weiße Magie!«

Sodann rief Tyra, deren Gestalt sich bereits merklich zu verändern begann, umhüllt von einem dunklen Schatten der nicht sie selbst war: »Ich beschwöre die Mächte der Roten, der Feuermagie, auf daß ihre Hitze und ihre Macht in mir lodern und mich erfüllen.«

Und nun war es an dem Träger des Flammenschwertes zu erwidern: »Ich verwehre Euch die Rote Magie!«

Es folgte die letzte Beschwörung Etienne Lizus, der sich nun für aller Augen sichtbar des Körpers der Erzmagierin bemächtigt hatte: »Ich beschwöre die Mächte der Grünen, der Naturmagie, auf daß ihre unberührten Wurzeln ein Band seien zwischen mir und dem Land.«

Und auf den Ruf der Schwesternschaft des Schwertes »Wir verwehren Euch die Grüne Magie!« ertönte ein Heulen und Brüllen, als alle Streiter des Guten, Paladine und Schwertschwestern, Turmkrieger und Söldner, sich als Wilde Jagd auf Etienne Lizu und die von ihm in die Schlacht gerufenen Schattenwesen stürzten. Die Eintracht der Wilden Jagd war groß und der Kampf kurz und siegreich. Etienne war endgültig vernichtet und die Erzmagierin Tyra wieder im Besitz ihres Körpers.

So endete das Konzil von Imrith. Einer Einigung unserer beiden großen Religionen folgte auf dem Fuß eine Schlacht in der Paladine und Schwertschwestern Seite an Seite standen. Möge dieses doppelte Zeichen uns eine glücklichere Zukunft weisen, wie es der Wille des Schwans ist. Die Paladine des Drachentöterordens und ich haben jedenfalls geschworen, der ehrlosen und unrechtmäßigen Inquisition die einige verblendete Anhänger des Schwans gegen die Gläubigen der Alten Macht durchführen ein Ende zu bereiten. Möge dieser heilige Schwur ein Sinnbild des Willens des Schwans sein, der wünscht dass Friede zwischen seinen Anhängern und der Alten Macht herrsche.

Sir Rondrian vom Schwan, Schwertmeister des Siebten Kreises